
Malte, Deine Oma ist am 29.12.2008 zu Dir gekommen

Maltes Oma wurde als viertes Kind von sieben Geschwistern geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie in Rhinow/Rathenow.
Sie hatte eine harte Jugend, welche durch Arbeit und Krieg geprägt wurde. Trotz allem galt sie als Lausbub, war allseits beliebt und hilfsbereit.

Sie war sehr aktiv u.a. auch Mitglied einer Tanzgruppe

Mit 17 Jahren flüchtete sie mit einer ihrer Schwestern in den Westen.
Nach dem damals üblichen Aufenthalt in einem Lager, arbeitete sie in dem kleinen Dörfchen „Blankenhagen“ am Rande des Sollings auf einem Bauernhof.

Ab und an ging die Dorfjungend tanzen und dabei lernte sie Opa kennen und lieben.

Sie verlobten sich und sie arbeitete von da ab auf einem Bauernhof in Moringen.

Am 07. April 1952 heirateten Oma und Opa. Sie bewirtschafteten einen kleinen Bauernhof.

1955 kam ich, Malte‘s Mama, auf die Welt. Geschwister bekam ich leider kein, hatte aber viele viele Kinder und Tiere zum spielen. Und sehr liebe Eltern!

1969 gaben Oma und Opa die Landwirtschaft auf und bauten sich ein neues Häuschen.
Opa erlernte den Beruf eines Krankenpflegers und Oma bekam dann Ihre „Jungens“ – 3 Enkelsöhne.
Nicht nur für ihre Enkelkinder, die sie liebevoll mit großzog, sondern auch für andere Menschen stand sie jederzeit mit all ihrer Güte und Hilfsbereitschaft zur Verfügung.

Oma und Opa führten eine gute Ehe und feierten ihre „Goldene Hochzeit“ im Jahr 2001.

Im Jahr 2004 bekam Oma die furchtbare Diagnose „Krebs“.

Sie kämpfte wie eine Löwin. Setzte sich immer neue Ziele, die sie schaffen wollte.

Als Oma nicht mehr gut zu Fuß war, band Opa sie mit ihrer Gehhilfe an ein Seil und zog sie mit seinem elektrischen Rollstuhl hinter sich her.
Doch die Krankheit fraß sich weiter im Körper fort.
Jeder neue Tag bedeutete ein wenig mehr Verfall, immer weniger Kraft………..
Sie starb am 29.12.2008.

Nun hat Oma ihren Platz bei unserem Malte gefunden.
Sie werden in ihrer „Neuen Welt“ zusammen sein,
ohne Schmerzen
aber mit viel Liebe!
Liebe Mama,
ich danke Dir für die gemeinsame Zeit, für Deine Liebe und Fürsorge.
Du musstest in Deinem Leben manche lebensbedrohlichen Krankheiten überstehen. Immer wieder hast Du gesiegt.
Viele Menschen bewunderten Dich für deine Stärke.
Dann kam der Krebs. Lange hast Du gegen ihn kämpfen müssen, doch diesmal war er der Stärkere.
Unser beider Verhältnis war außergewöhnlich gut. Du warst, – bis zu zuletzt – für mich da. Freud und Leid teilten wir gemeinsam. Du hast geholfen, dass ich trotz unserer drei Jungens arbeiten gehen konnte, sie bekocht, wenn sie aus der Schule kamen und wertvolle Ratschläge, welche sie auch beherzigten, fürs Leben gegeben.
Dafür danke ich Dir.
Der Übergang war für Dich schwer und qualvoll. Du hattest dieses Leben mit einem stummen Schrei verlassen.
So hatten wir es uns beide nicht vorgestellt.
Das was passiert ist, hat sich bei mir fest gebrannt, ….ich werde es nicht niederschreiben.
Ich wünsche mir von Herzen, das Du jetzt Deine verdiente Ruhe ohne Schmerzen bei unserem Malte in „Eurer „Anderen Welt gefunden hast.

Jetzt hat Malti seine Oma wieder bei sich.
Ich hab Euch Beide ganz doll lieb, passt gut auf Euch und uns auf – bis wir wieder alle zusammen sein dürfen.
Deine Tochter, die Dich immer fest im Herzen tragen wird.

Lieber Malte,
nun ist auch Dein Opa am 07.04.2011 zu Euch gereist.
Ich möchte auch für Maltes Opa ein paar Zeilen auf dieser Gedenkseite schreiben, weil er zu unserer kleinen Familie gehört und wir ihn lieb haben.

Malte’s Opa ist am 08.10.1926 als 2. von 4 Kindern geboren. Sein Großvater war Drechsler, sein Vater hatte eine kleine Landwirtschaft.

Sein älterer Bruder sollte nach dem Krieg den Hof übernehmen, doch er gilt als vermisst, sodass der Opa, welcher nur kurz Soldat war, an seine Stelle treten musste.

Er hat den Hof mit viel Spaß und besonderen Bezu zu seinen Tieren ausgeübt.

Auch sonst nahm er den Beruf des Bauern, etwas spielerisch auf. (lächel)

Er lernte Malte’s Oma kennen.

1952 heirateten die beiden und führten den kleinen Hof gemeinsam weiter.

1955 kam ich, Malte’s Mama……

Ich kann mich erinnern, dass er für einige Kleinbauern im Dorf das Getreide mähte, abends saßen wir alle zusammen bei Mettwurstbrot und Bier und er erzählte…….
es gab damals keine Hektik, trotz der vielen Arbeit.

Oma liebte ihren „Heinz“…….man sieht es, obwohl eine andere Dame dazwischen sitzt…..(lächel)

Wenn sie Urlaub machten, dann in den Bergen.

Wir waren eine 3er Familie,
Mama, Papa und Tochter.
1966 erlernte er den Beruf eines Krankenpflegers, da ihm die Hofarbeit nicht so lag. Seine Frau führte den Hof noch einige Jahre allein weiter und 1969 gaben sie diesen auf und bauten sich ein Häuschen.

……dann kamen nach und nach drei Enkelsöhne…….,
die er mit Freuden verwöhnte.

Als er in Rente war, verbrachte er viel Zeit mit unserem „Nesthäckchen Malte“
Für seine Enkelkinder war er immer da. Unternahm sehr viel mit jedem einzelnen, sei es Fahrten in den Zoo oder ins Rastiland usw………
Egal was sie auf dem Herzen hatten, Opa war für sie da.

2001 feierten Oma und Opa ihre „Goldene Hochzeit“

Opa war ein sehr ruhiger, ausgeglichener Mensch. Nach einigen kleinen Schlaganfällen, künstlicher Hüfte, künstlichen Knien und 2004 die Diagnose, dass seine Frau an Krebs erkrankt war, hatte er sich sehr zurückgezogen.
2006 kam dann der Zusammenbruch unserer Familie.
Malte unser Sonnenschein wurde uns genommen.
Dieses grausiges Erlebnis löste bei Oma den Krebs erneut und heftiger aus. Sie hatte keine Kraft mehr und starb dann zwei Jahre später. Opa bekam erneut einige kleine Schlaganfälle. Er versuchte zu kämpfen, war selbstständig so gut es ging, wollte sich kaum helfen lassen. Des öfteren saß er in seinem Sessel, weinte vor sich hin, lebte in seine, wie es uns vorkam einsamen Welt.
Über Oma und Malte konnte er nicht sprechen. Er hörte zu……schnitt aber sofort ein anderes Thema an.
Nun freute er sich sehr, dass Jan, sein ältester Enkelsohn, nach 3 Jahren Kanadaaufenthalt wieder, hoffentlich für immer, nach Hause kam. Jan, Sören und Opa – alle drei wieder zusammen in einem Haus.
Aber dazu kam es leider nicht.

Nun sind diese drei lieben Menschen aus unserer kleinen Familie in einer anderen Welt wieder vereint.